Einen Monat lang jeden Tag eine Tasse Glühwein bzw. ein Glas Wein trinken – mindestens. Das war mein großer Vorsatz im Dezember. Adventstauglich? Auf jeden Fall. Verrückt? Vielleicht ein bisschen. Ganz nach dem Motto “In vino veritas” aber wahrhaftig auch eine echte Herausforderung. Jeden Tag Wein – fast schon Jenke-Experiment-würdig. Hier also nun der Erfahrungsbericht meines bis dato wohl fragwürdigsten Selbstversuchs. (Vielleicht mal abgesehen vom Schnecken essen. 😉 )
Disclaimer: Es tut mir leid, liebe Alkoholabstinenzler!
Die mit Abstand häufigsten Googlesuchen, über die vereinzelte Leser zu meinem Super Highend Lifestyle Awesome Adventure Blog finden, sind “Alkoholabstinenz” und “Alkoholfreier Monat”. (Und mein Name – scheiß Stalker! 😉 ) Vielleicht ist es auch ein bisschen töricht von mir anzunehmen, dass ebendiese abstinenten Leser wiederkehrend meinen Blog aufrufen, nachdem ihnen in meinem Bericht über meine alkoholfreie Zeit erschreckend wenig weitergeholfen wurde und sie nach der Lektüre vermutlich eher das Gefühl haben, sie müssten sich mal wieder dringend einen Schluck genehmigen. Sollte sich an dieser Stelle dennoch jemand angesprochen fühlen – es tut mir aufrichtig leid. Erst Wasser trinken und dann Wein predigen, ist tatsächlich nicht die feine Münchner Art (da predigt man schließlich Bier, zefix!). Vielleicht können wir uns an dieser Stelle aber einfach darauf einigen, dass ihr mich als Negativbeispiel seht und daraus neue Kräfte schöpft? Wenn wir ganz ehrlich sind, ist das ja ohnehin meine Spezialgebiet. 😉
Jeden Tag Wein: Das hat mich der Kelch gelehrt
So, jetzt aber genug der großen Worte – nun will ich euch endlich reinen Wein einschenken (aber offensichtlich noch nicht genug der schlechten Wortspiele). Wie war es denn nun, tatsächlich jeden Tag Wein zu trinken? Um ehrlich zu sein – ich hatte es mir leichter vorgestellt. Erfahrungsgemäß verbringe ich im Advent jeden zweiten Tag auf dem Tollwood und auf anderen Münchner Christkindlmärkten und entsprechend nahm ich an, dass im Dezember ohnehin jeden Tag ganz von alleine eine undefinierte Anzahl Glühweintassen meinen Gaumen kitzeln würde. Was ich (und Donald Trump) dabei jedoch nicht bedacht hatten, war diese leidige Sache mit dem Klimawandel. Bei gefühlten (und tatsächlichen) 15 Grad Celsius, kommt eben auch im Dezember keine großartige Glühweinstimmung auf. So konnte ich im Winter 2016 meine Tollwood-Besuche ganz untypischerweise an nur einer Hand abzählen und griff hitzegeplagt generell auch eher zum kühlen Weißweinglas, als zur kopfschmerzträchtigen Glühweinflasche. So saß ich dann tagtäglich in der heimischen WG, um mir meine alltägliche Dosis zu gönnen – an guten Tagen in Gesellschaft meiner tapferen Trinkkumpanen, an schlechten in Gesellschaft von Günther Jauch – alleine – vor dem Fernseher. Und an Silvester bin ich weintechnisch sogar ein kleines bisschen übers Ziel hinausgeschossen. 😉
Fazit: Zu vergesslich für den Alkoholismus
Yaaay, man glaubt es kaum, aber ich habe tatsächlich endlich einmal wieder ein Monatsmotto ohne Wenn und Aber durchgezogen. Einen Monat lang jeden Tag Wein trinken – ich habs geschafft! (Gut, keine große Überraschung. Uns war ja allen irgendwie klar, dass gerade bei dieser Challenge meine Erfolgschancen quasi bei 100 Prozent lagen) Alles in allem kann ich aber sagen, dass der Weinmonat mir auch ein wenig die Augen geöffnet hat. Denn eines ist mir klar geworden: Ich tauge einfach nicht zum Alkoholiker. Nicht nur, dass ich mich häufig mangels Trinklustigkeit zu meinem täglichen Gläschen richtiggehend überwinden musste, ich habe meine tägliche Dosis zudem auch noch sehr häufig fast vergessen. So kam es nicht nur einmal vor, dass ich mir abends zu späterer Stunde noch schnell, energisch und heimlich mein Tässchen Glühwein reinpfeifen musste, um mein tagtägliches Soll zu erfüllen. …hmm, die ein oder andere Parallele zum Alkoholismus lässt sich da vielleicht doch erkennen. 😉