Nach einer kurzen Sommerpause (aka Hardcore-Hausarbeiten-“Masterstudium is serious business”-Phase), meldete ich mich im Herbst endlich zurück zur Monthly Madness. Inspiriert und initiiert durch Ingmar (aka der Sternekoch meines Vertrauens), wurde im Oktober also locker und leichtfertig der Kochmonat ausgerufen. Schließlich hatte ich mich zuvor bei einfachen und allgemein als eher idiotensicher eingestuften Kochakten (wie der simplen Produktion von essbaren Frühstückseiern) als akuter Problemfall am Herd entpuppt, und sollte nun in einem Basis-Crashkurs sanft und sorgfältig an das unerlässliche Küchen-Einmaleins herangeführt werden. Das große Ziel: Zwischenfälle wie diesen hier künftig zu vermeiden:
Auch Eier kochen will gelernt sein – obviously.
31 Tage lang habe ich also gekocht wie ein Schnellkochtopf, der seine besten Zeiten noch lange nicht gesehen hat, und möchte euch nun hier an ein paar meiner kulinarischen Kreationen teilhaben lassen. Die Rezepte habe ich größtenteils vergessen und entsprechend wird die Lektüre dieses High Class Cooking Blogs wohl leider keinen Kochkurs ersetzen. Der Küchenchef meines Vertrauens lässt aber ausrichten, dass er für Kochkurse im Münchner Umkreis gerne zur Verfügung steht. 😉
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Salat kochen!
Salat stand als erste Lektion des Kochmonats auf der Speisekarte. Allen, die wie Vorzeige-Philosoph Homer Simpson nach dem altbewährten Motto “Man findet keine Freunde mit Salat” leben, kann ich dabei nur entgegnen – ihr habt wohl noch nie versucht mit Nacho-Salat Freunde zu finden. Nacho, Nacho, mjamm mjamm mjamm kann ich da nur sagen. Wenn auch die Bezeichnung “Salat” in diesem Kontext ein wenig überstrapaziert erscheint, so seht ihr anhand dieses liebevoll drapierten Zutaten-Sammelfotos doch, dass zumindest ein Eisbergsalat seinen Weg in die Schüssel gefunden hat. Damit stieg der Vitamingehalt des Salates zwar nur unwesentlich an, aber so wurde dennoch zumindest ein wenig beruhigend-grünes Gesundheitsflair in das ansonsten recht üppige Nacho-Mahl gezaubert.
Alle Zutaten für den Nacho-Salat auf einen Blick. Bis auf die Nachos. Die fehlen natürlich.
Rezept für den Nacho-Salat: Tex-Mex für Anfänger
Man nehme den bereits erwähnten Eisbergsalat sowie Nachos bzw. Tortilla Chips (der Unterschied erschließt sich mir nicht ganz, Schande über meinen Sombrero) und schaffe damit die Grundlage für den Nacho-Salat. Hinzu kommen Zutaten nach Gusto – in meinem Fall Mais, Bacon (ihr merkt, die vegetarischen Zeiten sind vorbei – oopsy daisy. Ich machs im Februar mit dem “Vegangen Vebruar” wieder wett…bzw. vett 😉), Tomaten, getrocknete Tomaten, Artischocken, Avocado, Fetakäse, Oliven, Eier und ein wenig Basilikum zur Deko – Haute Cuisine am Start! Wie erwartet werden sämtliche Zutaten zunächst klein geschnitten (entgegen der Anweisungen des Küchenchefs nicht zu präzise und gleichmäßig, unser Gemüse hat schließlich Charakter), der Bacon angebraten sowie die Eier von einem ausgewiesenen Eierkoch-Profi hartgekocht. Für das Dressing werden Olivenöl, Balsamico-Essig und Arrabiata-Pesto (Hier aus dem Glas – kommt drauf klar.) vermischt und mit der Geheimzutat Kreuzkümmel abgeschmeckt. Am Schluss noch alles galant in einer großen Schüssel vermischen et voilà – fertig ist die salatige Kalorienbombe.
Kochmonat für Profis: Das finale Gourmet-Menü
So köchelte der Kochmonat nun also auf mittlerer Stufe vor sich hin und ich lernte die kleinen aber feinen Geheimnisse der Küchenwelt kennen – beispielsweise, dass man Cocktailsauce mit Ketchup, Senf und Mayo zu jeweils gleichen Teilen ganz einfach selber machen kann. Mind blown, gern geschehen! 😉
Wie ihr aber ja bereits von meiner Weinbergschnecken-Eskapade im Adventurous April wisst – zur Gedächtnisauffrischung ggf. auch nochmals hier nachzulesen – beende ich meine Monatschallenges gerne mit einem Knall. Im Falle des Kochmonats mit einem Drei-Gänge-Menü der Superlative – und lasst euch gesagt sein, auch wenn einer der Gänge Salat ist, findet ihr damit schneller Freunde als ihr “Fast Food” sagen könnt.
Ich präsentiere: die Zutaten! Vegetarier müssen jetzt ganz stark sein.
Auf der Speisekarte standen ein Salat mit Granatapfelkernen, Beeren und Avocado zur Vorspeise, Spareribs mit Süßkartoffelpüree und selbstgebackenen (bzw. eher selbst gebratenen 😉 ) Knoblauchbrotfladen zur Hauptspeise sowie Himbeer-Raffaello-Creme aus dem Glas zur Nachspeise – ein Träumchen. Selbstverständlich war das ganze Menü – wie es sich für den krönenden Abschluss des kulinarischen Kochmonats gebührt – eine grandiose Eigenleistung meinerseits, unter gezielter wenngleich minimalistischer und zurückhaltender Anleitung des Küchenchefs. Auch wenn manch retuschiertes Foto das anders darzustellen versucht. (Lügenpresse!)
Während ich einen Mordsspaß am Süßkartoffeln schälen entwickelt habe, kann der Küchenchef nicht fassen, dass er schon wieder die ganze Arbeit selbst machen muss.
Die Erkenntnisse des Abends: Süßkartoffeln schälen ist eine harte Angelegenheit, Brotfladen wenden ist einfacher als Pfannkuchen wenden (aber trotzdem schaue ich lieber anderen dabei zu), Obst macht sich verdammt gut im Salat, Spareribs gehen schneller weg als warme Semmeln, ein Foto von ihnen wäre echt schön gewesen aber ich hab den “Fotografier dein Essen und dann ab damit auf Instagram”-Lifestyle (#foodporn) wohl noch nicht genug perfektioniert, und das Himbeer-Raffaello-Rezept von Chefkoch ist ein einfaches und geniales Dessert. Meinem GöGa hats fast besser geschmeckt als das SüKaPü, und das obwohl ich noch nicht mal die Himbeeren durch Zucchini ersetzt habe.
Süßkartoffelpüree, Granatapfelsalat, Knoblauch-Brotfladen, Himbeer-Raffaello-Creme. Noch bevor jemand ein Foto vom fertigen Werk (und von den Spareribs) machen konnte, war alles verputzt.
Mein Kochmonat: Fazit einer frischgebackenen (Sterne-)köchin
Ob ich noch irgendwann zur großen Sterneköchin werde, steht wohl nur in den Sternen. Aber den Kochmonat kann ich dennoch als vollen Erfolg verbuchen. Nicht nur, da meine Cocktailsauce an Silvester der ultimative Partystar war (und das völlig zurecht), sondern auch, da mir in letzter Zeit immer häufiger richtig gute Gerichte gelingen – und das sogar ohne Rezept! (Man nennt mich auch Kürbissuppen-Queen. …ja okay, niemand nennt mich so) Und hey, wenns schmeckt, macht kochen sogar richtig Spaß. 😉