Mein Alkoholfreier Juni is coming soon

Alkoholfreier Monat

Special Announcement: Im Juni starte ich einen Selbstversuch und werde einen vollkommen alkoholfreien Monat einlegen. Ihr denkt euch jetzt vielleicht: Laaaangweilig, einen Monat lang die Finger von der Bierflasche lassen, das sollte ja wohl hoffentlich kein Problem sein. Und wenn es ein Problem ist, dann hast du ein Problem. (so, oder so ähnlich 😉 ) Und da habt ihr natürlich völlig recht und ich denke ganz genau so. 30 Tage lang Schorle statt Schnaps, Wasser statt Wodka – um doch noch ein paar Alliterationen in diesen ungewohnt alliterationsfreien Monatsvorsatz hineinzubringen – das mach ich doch mit links.

Oder? Schließlich dachte ich im März, dass mir mein vegetarischer Monat bzw. Meatless March wahnsinnig schwer fallen würde, und am Ende hatte ich damit nicht ansatzweise Probleme. Um genau zu sein habe ich seitdem sogar nur sehr vereinzelt Fleisch gegessen und mich nun zwei Monate später sogar dazu entschieden, inoffiziell und heimlich (psst!) so lange und konsequent wie nur möglich weiter vegetarisch zu leben. Ihr seht also, man kann sich hinsichtlich der Schwierigkeitsstufe solcher Monatschallenges gewaltig täuschen (über mein ganz und gar nicht zauberhaftes Versagen im Magic May bin ich noch nicht ganz hinweg) und nicht nur deshalb freue ich mich auf mein spannendes Sozialexperiment “Alkoholfreier Monat”, das mir bestimmt einige Erkenntnisse über mich selbst und mein Umfeld liefern wird (#SoDeep).

Werde ich es schaffen? Was macht man eigentlich im Juni, wenn man sich nicht mit einer kühlen Radlermaß im Biergarten erfrischen kann? Wird mein alkoholfreier Monat meinen Geldbeutel schonen oder gar meine Produktivität steigern, da ich mich nicht mehr viermal die Woche in feuchtfröhlichen Bars rumtreiben kann (Studentenklischees confirmed)? Und was passiert eigentlich mit dem angebrochenen Bier-Obatzda in meinem Kühlschrank? To be continued…

Magic May: Zaubern lernen für Dummies

Magic May
Lern’ zaubern haben sie gesagt. Das ist ganz einfach haben sie gesagt. Seit nunmehr drei Jahren führe ich im Rahmen meiner Arbeit regelmäßig Künstlerinterviews, darunter auch der ein oder andere Zauberer. Manche davon zaubern eher das gute alte Kaninchen aus dem Hut, während andere sich auf große und moderne Illusionen à la David Copperfield spezialisiert haben. Gemeinsam haben sie jedoch alle eines: Die Ansicht, dass Übung allein den Zaubermeister macht und in uns allen ein kleiner Houdini schlummert. Und gutgläubig wie ich bin, habe ich mich schon selbst die großen Hallen in Las Vegas füllen und die Chinesische Mauer wegzaubern sehen. Dieser Gedanke sollte aber auch die einzige Illusion bleiben, die ich im Magic May zustande gebracht habe. Falls ihr also immer schon mal schonungslos und ungeschönt wissen wolltet, wie weit man ohne jegliches Talent und ohne einen Hauch von Fingerfertigkeit beim Zaubern wirklich kommt – hier sollt ihr es erfahren. 😉

Kein Magic May ohne die richtigen Zaubergadgets

Ein Zauberer ist natürlich immer nur so gut, wie sein cooles Equipment. Ob ich mir also mit der Auswahl des Billig-Zauberkastens für Kinder selbst ein Bein gestellt habe, sei mal dahingestellt. Aber jeder fängt nun mal irgendwann ganz klein an und außerdem sei angemerkt, dass die angebotenen Zauberworkshops in München und Umgebung einfach nur schweineteuer sind (aber immerhin kann man dann schon mal sicher sein, dass die Anbieter wissen wie man seinem Publikum das Geld aus der Tasche zaubert) und die meisten YouTube-Zaubertutorials für Anfänger dank diversen Fachbegriffen einfach nur unverständlich sind. #SwingCut, #FalseShuffle, #Rifflen (hat das was mit Kartoffelchips zu tun?), #TotalEinfacherZaubertrick.

Kartentricks: Mein neues Feld der Expertise.

Kartentricks: Mein neues Feld der Expertise.

Auch der Zauberkasten für Kinder war – wider Erwarten – keine große Hilfe auf meinem Weg vom Zauberlehrling zum Hexenmeister (#GoetheReferenz, #SoSophisticated), denn im knackigen Alter von 25 Jahren ist man leider nicht mehr süß genug, um irgendjemanden mit dem Trick Zauberstab an der Hand schweben lassen zu beeindrucken, der als Requisiten einen Zauberstab, eine Hand und ein Stück Klebeband erfordert. Als ich schon kurz davor war meine kurze aber intensive Zauberkarriere wieder an den Zauberhut zu hängen, fand sich gegen Ende des Magic May doch noch mein wahres Talent – der good old Kartentrick. Gut, womöglich brauche ich dazu gezinkte Karten und gut, womöglich habe ich anfangs überlesen, dass die Karten gezinkt sind – und mich entsprechend fluchend darüber beschwert, dass die beschriebenen Zaubertricks aus der Anleitung des Kartendecks einfach nicht funktionieren (ihr merkt, der Titel Zaubern für Dummies kommt nicht von ungefähr 😉 ). Aber nachdem diese Anfangsschwierigkeiten nun überwunden sind, zaubere ich euch eure gezogene Karte schneller wieder aus dem Stapel hervor als ihr überhaupt schauen könnt. …gut, womöglich auch nur, wenn ihr relativ langsam schaut.

The Great Joy Leslie: Lernen vom ganz Großen

Mut zum Trash: The Great Joy Leslie zaubert mit einer Mülltüte.

Mut zum Trash: The Great Joy Leslie zaubert mit einer Mülltüte.

Man soll ja bekanntlich aufhören wenn’s am schönsten ist, deswegen habe ich nach meinen bahnbrechenden Kartentrickerfolgen die aktive Zauberei an den Nagel gehängt und den Magic May stattdessen mit dem Besuch einer Zaubershow passiv ausklingen lassen. Sagte ich passiv? I wish! Am 26. Mai trat The Great Joy Leslie (der unter anderem häufig im Vorprogramm von AnnenMayKantereit zaubert) im Vereinsheim Schwabing auf und voll freudigen Übermutes, dass sich für meinen Zaubermonat alles so wunderbar fügt, habe ich sogleich Karten bestellt. Zwei Dinge habe ich dabei leider nicht bedacht: 1. Das Vereinsheim bietet nur Platz für ein sehr begrenztes Publikum. 2. Zaubershows sind meistens interaktiv.

In mir schlummert leider ebenso wenig Rampensau wie Houdini (Top-Voraussetzungen für einen aspirierenden Profizauberer!), sodass ich bei Shows nur äußerst ungern – und entsprechend umso häufiger – auf die Bühne gezogen werde. Bei meiner letzten Zaubershow vor einem Jahr in Las Vegas war das kein Problem, schließlich macht sich David Copperfield natürlich nicht die Arbeit, fünf Stunden bis zu den billigen Plätzen ganz nach hinten zu laufen. Joy Leslie hingegen gab sich wirklich größte Mühe, sein gesamtes Publikum in die Show einzubinden. Meine Begleitung Toni und ich saßen also die ganze Zeit auf glühenden Kohlen bzw. glühenden Barhockern und beteten, nicht zersägt oder anderweitig verzaubert zu werden. Während dieser Adrenalinrausch die Freude über die ansonsten sehr gelungene Show ein wenig trübte, muss man Joy Leslie echt zugute halten, dass er uns die Panik vermutlich an der Nasenspitze angesehen und uns deswegen verschont hat. Ein wirklich gelungener Abschluss des Magic May und wer auf Zauberei und Humor mit einer gesunden Mischung Herzinfarkt steht, der ist bei Joy Leslie auf jeden Fall in besten Zauberhänden.

Aus der Zauber: Mein Résumé

Fotobeweis: Mein Basilikum lebt!

Fotobeweis: Mein Basilikum lebt!

Dieses Résumé kommt für euch jetzt vielleicht unerwartet und ist für viele sicherlich auch ein Schock, aber nach langem Abwägen habe ich entschlossen, meine Zauberkarriere nach dem Magic May nicht weiterzuführen. Der Gedanke, dass Awesome Anso eines Tages die Zauberbühnen der Welt erobert, ist zwar in unser aller Köpfen fest verankert, doch manchmal muss man sich eben auch auf seine wahren Stärken besinnen und die Wunschträume weiter Träume sein lassen. Zudem ist mir während meines Zaubermonats erst bewusst geworden, wie viel wahre Zauberei und Wunder eigentlich schon in unserem Alltag stecken. Nicht zuletzt die Tatsache, dass ich seit geschlagenen drei Wochen einen Basilikum am Leben erhalte. It’s magic!

Magic May is coming soon

Zaubern lernen

Special Announcement: Im Mai werde ich Zaubern lernen! Ja, ihr habt richtig gehört: Der Magic May hat meine anderen sagenhaften Ideen für neue Monatsvorsätze, wie den Mittelalter Mai (bei dem man nur mit kaltem Wasser duschen und mit den Händen essen darf – auch in der Öffentlichkeit 😉 ), den Map May (bei dem ich mir endlich mal merke, wie die Welt außerhalb der bayerischen Landesgrenzen so aussieht) oder den Meatful May (als moralisch illegitimes Gegenstück zum Meatless March) in den Schatten gestellt und wird damit mein neues Projekt für den Monat Mai. Lasset die Zauberei beginnen, oder, wie wir Zauberer zu sagen pflegen: Wingardium Leviosa! ….oder so ähnlich.

Zaubern lernen: Auf den Spuren von David Copperfield

Bei David Copperfield im MGM Grand in Las Vegas.

Bei David Copperfield im MGM Grand in Las Vegas (Mai 2015).

Manch einer von euch denkt sich jetzt vielleicht: Jetzt ist sie komplett verrückt geworden! Diesen Ungläubigen möchte ich nur zwei Dinge entgegnen. Erstens: Ja, vielleicht ein bisschen. Und Zweitens: Nehmt euch in Acht, bald kann ich euch wegzaubern. 😉 Aber mal ernsthaft, eigentlich wird es langsam wirklich Zeit und ist auch nur komplett logisch, dass ich endlich mal Zaubern lerne. Schließlich warte ich nach wie vor auf meinen Brief aus Hogwarts und wenn ich mir vorher ein paar Zaubertricks aneigne, fällt es vielleicht nicht so sehr auf, dass ich doppelt so alt bin wie alle anderen Zauberschüler. Außerdem brauche ich langsam mal einen neuen Partytrick – meine Spezialität “Bier verschwinden lassen” kennt langsam schon jeder und kommt gar nicht mal immer so gut an, vor allem wenn es nicht das eigene Bier ist.

Wie ich im Magic May Zaubern lernen werde? Lasst euch überraschen. Letztes Jahr habe ich mir ja bereits von David Copperfield bei seiner Show in Las Vegas ein paar ganz nette Tricks abgeschaut, aber je nach Lust und Laune werde ich diese im kommenden Monat noch vertiefen und erweitern. Da ich im Mai in meinem Studium recht eingespannt bin und womöglich nicht ganz so viel Zeit in meinen Monatsvorsatz investieren kann, weiß ich noch nicht, ob ich mein eigentliches Ziel – nämlich meine neuen Zauberkünste am Ende auf einer Open Stage zu präsentieren – wahrmachen kann. (Falls das für euch jetzt nach einer blöden Ausrede klingt, habt ihr recht. Eigentlich hab ich nur Schiss und Abenteuermonat war ja auch gerade erst. 😉 ) Aber ich werde mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen, viele neue Zaubertricks lernen und euch im Mai garantiert verzaubern.

Adventurous April Part 3: Das Abenteuer hat ein Ende

Abenteuer
Mein Abenteuer neigt sich langsam dem Ende zu und deswegen ist es Zeit, euch an dieser Stelle von meinen letzten großen Erlebnissen des Monats zu berichten. Allen voran: Das tolle Essen im äthiopischen Restaurant Blue Nile am Kurfürstenplatz in München, das vor allem in Kombination mit dem traditionellen und ziemlich süffigen Honigwein wirklich gut geschmeckt hat. Abenteuerlich war es dennoch – nicht nur, weil man das dazu gereichte Brot als Besteck benutzt und die eigene Fingerfertigkeit leider mit jedem Schluck dieses teuflischen Honigweins abnimmt – sondern auch, weil sich in meinem Essen unter anderem ein ganzes hartgekochtes Ei und ein Hähnchenflügel samt Knochen versteckt haben. Wie man das ohne Besteck essen soll, ohne danach entweder sich selbst oder das ganze Restaurant einer Grundreinigung unterziehen zu müssen, kann ich mir bis heute zwar beim besten Willen nicht ganz vorstellen, wer aber selbst mal Lust auf ein Essensabenteuer und Spaß an internationaler Küche hat, dem kann ich das Blue Nile und die äthiopische Küche im Allgemeinen (nicht zu vergessen sei hier das von mir in der Vergangenheit getestete und fast noch für besser befundene Café Omo in der Poccistraße) nur sehr ans Herz legen. Die Antwort auf die Frage, ob ich mich geschlagen gegeben und zum Besteck gegriffen oder das Restaurant standesgemäß wie ein kleiner Dreckspatz verlassen habe, überlasse ich an dieser Stelle übrigens eurer Fantasie. 😉

Ending it with a bang: Das Weinbergschnecken-Tasting

Schnecken im Teigmantel...

Weinbergschnecken im Teigmantel…

Aber genug von den schönen Dingen des Lebens. Getreu der altbekannten Lebensweisheit “Lieber ein Ende mit Schnecken, als ein Schrecken ohne Ende” habe ich mich im Adventurous April nämlich auch meiner eigenen Schmerzgrenze gestellt und spontan ein Weinbergschnecken-Tasting einberufen. Falls man das so nennen kann, meine feigen Freunde haben sich nämlich alle erfolgreich vor diesem kulinarischen Höhepunkt gedrückt, sodass ich mich alleine einer riesigen Schneckenportion gegenüber sah.

...sehen rein optisch gar nicht mal so abenteuerlich aus.

…sehen gar nicht mal so abenteuerlich aus – zumindest auf den ersten Blick.


In weiser Voraussicht griff ich zur bereits zubereiteten Variante aus dem Kühlregal, in der die Schnecken nicht nur unter einem Teigmantel, sondern auch unter einem enormen Kräuterhaufen verborgen sind. Ich hoffte, dass ich so einer direkten Begegnung mit den Schnecken sowohl optisch als auch geschmacklich entgehen könnte und dass es eher wie einer dieser harmlosen Momente wird, in denen man den Salat nicht richtig gewaschen hat. Als ein recht angenehmer und durchdringender Knoblauchgeruch aus dem Ofen durch meine Küche strömte, fühlte mich mich zunächst in meiner Annahme bestätigt. Als ich jedoch zu Messer und Gabel griff und eines dieser – nennen wir sie auch mal liebevoll wie die Hersteller “Canapés” – aufschnitt, purzelte mir dann doch noch eine leibhaftige Schnecke entgegen und ich wusste, dass ich mich zumindest bei diesem Abenteuer ein wenig übernommen hatte. Ich nahm einen kleinen Bissen (der by the way tatsächlich nur nach Knoblauch geschmeckt hat) und schwor mir währenddessen, dass ich niemals nie als Z-Promi enden werde. Nicht nur, weil es irgendwie peinlich ist, sondern auch, weil ich anscheinend nicht einmal das Zeug zu temporärem Ruhm als Dschungelkönigin habe und mich folglich erst einmal schweißtreibend bei Let’s Dance durchschlagen müsste, bevor ich zu coolen Sendungen wie Promi Shopping Queen eingeladen werde. Das erscheint mir echt zu anstrengend, da mach ich lieber mal mein Studium fertig.

Die Statisten des Adventurous April

Leider konnten nicht alle alltäglichen Abenteuerlichkeiten meines Abenteuermonats in diesem Lifestyleblog Erwähnung finden. Denn, ihr kennt das ja bestimmt, manchmal kann man sich einfach nicht mit so Banalitäten wie einem tollen Berlin-Wochenende, einem schönen Ausflug nach Augsburg oder in die oberbayerische Pampa namens Haag aufhalten, sondern muss stattdessen eine halbe Seite lang über veganen Keese philosophieren.

Zur Vervollständigung hier aber nun noch eine – vermutlich unvollständige – Liste meiner restlichen Abenteuer:

  • Rittersport mit Tortilla Chips Geschmack – ja ernsthaft, sowas gibts!
  • Club Mate – an dieser Stelle ein Shoutout nach Berlin an Hipster-Chris
  • Pitahaya aka Drachenfrucht – geschmacksneeutraler als Keese!
  • Neue Hummus-Sorten “Kürbis” und “Falafel” – für jemanden, der wie ich sowieso jeden Tag Hummus isst, gar nicht mal so spektakulär 😉
  • Olivenfrischkäse – beste Entdeckung des Adventurous April!
  • Haribo Saure Goldbären
  • Flammkuchen Chips
  • Apfel-Birne-Landfrüchte-Saft
  • selbstgemachte Süßkartoffelpommes <3
  • Eine abenteuerliche Bewerbung als Fernsehfilm-Statistin gefolgt von einer niederschmetternden Absage. Naja, wenn die wüssten, wie gut ich blöd in der Gegend rumstehen kann…
  • Last but not least und vermutlich für immer in meinem Schrank: Der Flying Power X-treme Sour Apple Explosion Energydrink – der Name sagt denke ich schon alles.

Das Abenteuer hat ein Ende: Mein Résumé

Alles in allem kann ich den Adventurous April jedem empfehlen, der sich gerne ein wenig Abenteuer in den Alltag holen möchte. Es lohnt sich wirklich, die Augen bei alltäglichen Aktivitäten – wie dem Einkauf und der Freizeitgestaltung – offen zu halten und ab und zu Entscheidungen fernab des antrainierten Automatismus zu treffen. Insbesondere, wenn man wie ich bei seinen Abenteuergelüsten wesentlich lieber auf hohen Blutzucker als auf hohen Blutdruck setzt. 😉

Adventurous April Part 2: So ein Keese!

Produkttest

Im zweiten Teil meines Abenteuermonats können die Ernährungsberater dieser Welt endlich wieder aufatmen, denn mein Süßigkeiten Produkttest ist vorerst abgeschlossen. Allerdings sollte sich diesmal eine andere Randgruppe der Gesellschaft – namhaft die Deutschlehrer – vor dem Weiterlesen wohl besser ein dickes Fell zulegen. Es tun sich nämlich grammatikalische Abgründe auf. Nicht nur, weil ich – die aspirierende Autorin – erst heute zufällig gelernt habe, dass man nicht “der Wirtschaftswachstum” sondern ausschließlich “das Wirtschaftswachstum” sagen darf (Seriously, mind blown! Das ist wie damals, als ich zufällig das “e” in “Spontaneität” entdeckt habe. An dieser Stelle einen Gruß an meine vermutlich kopfschüttelnde Deutschlehrer-Mutter), sondern auch, weil von abenteuerlichen Alptraum-Alliterationen à la “Karlskrone” und “Karl-Heinz’ köstlicher Kartoffel-Heidelbeer-Aufstrich” bis hin zu orthographisch-herausfordernden Brotaufstrichen diesmal wieder einiges geboten ist.

Schnäppchenalarm: Schreibfehler zum Sonderpreis

veganer-brotaufstrich

Mein erster Produkttest: Veganer Keese. Als ich diesen zum Kurz-vor-Ablauf-Sonderpreis im Bioladen entdeckte, wusste ich nur eines: Ihn nicht zu kaufen, wäre ein Verrat an den Adventurous April und damit – selbstverständlich – an die Menschheit selbst. Nicht einmal die naheliegende Vermutung, dass dieser Keese voraussichtlich eeinfach nur eekelhaft und nicht ähnlich läcker wie ächter Käse ist, konnte mich aufhalten und tapfer packte ich den Legastheniker-Aufstrich in meine Tasche. Um sicherzustellen, dass er neben fleischfrei, glutenfrei, laktosefrei und hefefrei nicht auch noch geschmacksfrei ist, wählte ich die vielversprechende Sorte “Tomate-Kräuter”. Das Urteil: Der Geschmack ist okay, die Konsistenz gewöhnungsbedürfig, der Wiederholungsbedarf eher gering. Alles in allem: neeutral.

Im Bioladen fing noch eine weitere Produktreihe mein mittlerweile abenteuerlich-geschultes Auge – und zwar die Hofgemüse-Aufstrich-Serie von Allos. Wer jetzt in zimperlich-deutscher Manier einwerfen möchte: Hofgemüse und Abenteuer, wie passt das denn zusammen? Ist bei dir auf einmal Antithesen-April?” (Whoop whoop, Stilmittel-Diss), der sei vor vorschnellen Urteilen gewarnt. Erstens sind ungewöhnliche Geschmackskombinationen wie Rote Bete + Himbeere oder Karotte + Aprikose ja wohl mehr als Abenteuermonat-würdig. Zweitens wurde ich von der Tatsache, dass die Firma Allos Alliterationen offensichtlich genauso liebt wie wir alle und für jede Aufstrichsorte einen namentlich passenden Mitarbeiter akquiriert hat, förmlich angezogen wie die sprichwörtliche Maus vom Keese. So bekundet Oliver auf dem Ettiket äußerst eindrucksvoll, warum ihm ausgerechnet die Sorte Olive-Tomate so gut schmeckt, Reinhard steht auf Rucola-Kirschtomate und Peter der alte Player hat ein ganzes Paprika-Trio am Start.

produkttest-brotaufstrich

Im Produkttest habe ich letztlich nur die Sorte Rote Bete + Himbeere probiert. Einerseits, weil sie mir am abenteuerlichsten erschien, andererseits, weil die gute Rabia bestimmt nicht jeden Schmarrn zu ihrer Lieblingssorte erklären würde. Na gut, außer vielleicht Radieschen-Rosenkohl, Rettich-Rüblitorte oder Romanasalat-Rhabarber, um nur ein paar Anreize zu nennen – gern geschehen, Allos. Ich muss aber wirklich sagen, dass mir der Aufstrich erstaunlich gut geschmeckt hat. Gut, er war auch erstaunlich sauer, was in meinem Fall ein enormes Plus, für andere aber vielleicht eher abschreckend ist. Alles in allem aber definitiv probierenswert und eine gute und spaßige Alternative zur klassischen Buchstabensuppe.

AA: Vom Abenteurer zum Anonymen Alkoholiker

Die Abkürzung AA – ursprünglich für Adventurous April – nimmt im zweiten Teil meines Experiments ganz neue Formen an, denn in den vergangenen Wochen habe ich doch auch beachtlich viele außergewöhnliche Alkoholika einem Produkttest unterzogen. Das einzige, was mich dabei vor einem Besuch bei den Anonymen Alkoholikern bewahrt hat, ist die Tatsache, dass die meisten davon ziemlich widerlich waren. Allen voran: Karlskrone. Seit Jahren verschlägt es mich wöchentlich mehrmals zum Aldi, seit Jahren gebe ich dabei mehrmals wöchentlich meinen Gelüsten nach, doch seit Jahren hatte ich nicht ein einziges Mal das Bedürfnis, mir eines dieser sowohl in Dosen als auch in Plastikflaschen appetitlich und ansprechend abgefüllten Aldi-Biere zu kaufen. Und lasst euch gesagt sein: Vermutlich werde ich auch nie wieder dieses Verlangen verspüren. Schließlich wird schlechtes Bier schneller warm und schmeckt warm noch schlechter – auch bekannt als der ewige Kreislauf der schlechten Biere, ihr dürft mich hier gerne zitieren. 😉

Doch der Aldi-Alkohol wurde schon bald wieder rehabilitert, und zwar als Aldi kurzerhand die britischen Wochen einläutete und mich neben Shortbread und Essig-Chips (ähnlich sauer wie Rabias Rote Bete Inferno) auch mit bestem Apfel Cider versorgte. Weitere hochprozentige Höhepunkte des Abenteuermonats waren Dimple-Whisky (ich als alte Whisky-Kennerin würde ihn mal als nicht sonderlich torfig mit mitteltorfigem Abgang und einer Spur von Torf beschreiben) sowie ein ausgeklügelter Basilikum-Cocktail und ein würziger und leicht verstörender Tomatensuppen-Shot.

Alles in allem habe ich bei all den Spirituosen aber einen kühleren Kopf bewahrt, als bei meinem absoluten Endgegner des Adventurous April – den Weinbergschnecken. Mehr dazu folgt bald im dritten und letzten Teil meines Abenteuermonats.

Exkurs: April in Concert – Mein Konzertmonat

Konzert

Wider Erwarten konnte man mich im April nicht ausschließlich in den dunklen Ecken des Supermarktes, sondern auch vor der ein oder anderen Konzertbühne antreffen. Deswegen will ich es mir auch nicht nehmen lassen, euch in einem kleinen Sonderbeitrag von den vielen tollen Bands und Musikacts zu berichten, die ich bis dato im April live erleben durfte. Das war mein Konzertmonat – oder mein Audio April, wenn ihr so wollt. 😉

Dobré und Filou im Feierwerk München

Das erste Konzert wurde von Radio M94.5 veranstaltet und fand vor kleinem aber feinem Publikum im Feierwerk München statt. Und mit kleinem aber feinem Publikum meine ich uns, denn unsere Gruppe machte tatsächlich etwa ein Fünftel der Menge aus. Das tat der Stimmung aber absolut keinen Abbruch – eher im Gegenteil – und als die bayerische Band Dobré die Bühne betrat, stand im Publikum schon nach dem ersten Akkord kein Tanzbein mehr still. Besondere Erwähnung soll an dieser Stelle der Dobré-Dauerfan “Schorsch” finden, der vom “Hampelmann” bis hin zu “Saturday Night Live” nie um einen passenden Dancemove verlegen war und vor der Bühne während des gesamten Konzerts wirklich alles gegeben hat. Die Zeit ging mit altbekannten Hits wie Freddy und vielen Songs aus dem neuen Album aber leider allzu schnell vorbei und ehe ich mich versah, war die letzte Zugabe auch schon gespielt. Die Band machte sich dann auf, um am Merchandise Stand die selbstgenähten (True story!) Fan-Shirts zu verkaufen. Sänger Joe Dobroschke verriet mir ganz stolz, dass ein T-Shirt ca. 30 Minuten braucht und dass er selbst für das Zuschneiden der Buchstaben zuständig ist – sympathischer geht Rock ‘n’ Roll einfach nicht.

“Andere Bands proben am Abend vor dem Konzert, wir besticken noch schnell neue T-Shirts.”

Ich war ja eigentlich nur wegen Dobré da und hatte mich über alles andere nicht weiter informiert, aber als ich hörte, dass mit Filou zusätzlich noch eine Wiener Band auftritt, war ich sofort Feuer und Flamme – für Musik aus Österreich bin ich ja sowieso immer zu haben. Entsprechend war ich fast ein kleines bisschen enttäuscht, als die Jungs völlig unerwartet mit astreinem Hochdeutsch daherkamen. Mit ihrer Musik machte die Band das aber schnell wieder gut und beim Schlusssong Wie die Welt musste sich der ein oder andere im Publikum sogar ein paar Tränchen verdrücken. Mich eingeschlossen.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Konzert, das übrigens gerade mal schlappe 6 Euro Eintritt gekostet hat. Dazu gab es am Eingang noch für jeden eine CD geschenkt – und obwohl ich die Zeit, die ich damit vebracht habe mir das doch ziemlich trashige Album “Have fun with God” von Bill Callahan anzuhören wohl nicht mehr zurückkriege, war das Konzert damit eine der besten Investitionen seit langem.

Spread the Kakk: Kakkmaddafakka in Berlin

Im Anschluss stand für mich ein Kurztrip nach Berlin auf dem Plan und als ich hörte, dass dort zeitgleich die norwegische Band Kakkmaddafakka auftreten wird, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen vorbeizuschauen. Da die U-Bahnen in Berlin scheinbar genauso unzuverlässig sind wie in München, haben wir aufgrund leichter Verspätung von den beiden Vorbands leider nicht allzu viel mitbekommen. Die sagenhafte und gewohnt verrückte Show der Headliner Kakkmaddafakka machte das aber mehr als nur wieder wett. Die Jungs haben wirklich alles gegeben – von Akrobatikeinlagen (falls man Purzelbäume so nennen darf) bis hin zu alten und neuen Hits war alles dabei und die Krönung fand die Show in einer spektakulären 90er-Party. Kakkmaddafakka singen “What is love” von Haddaway – es war, als hätte jemand in meinen Kopf reingeschaut und mir einen Herzenswunsch erfüllt. 😉 Die Location Huxleys Neue Welt hat übrigens auch so einiges zum Konzerterfolg beigetragen, denn diese sah durch zahlreiche Podeste, Galerien und Treppen nicht nur ziemlich cool aus, sondern ermöglichte mir auch eine perfekte Sicht auf die Bühne. Ein durch und durch gelungener Abend, der leider viel zu schnell vorbei ging – fand wohl auch die Band und spielte deshalb mit Restless, Your Girl und vielen weiteren Hits eine ca. 20-minütige Zugabe. Bestimmt nicht mein letztes Konzert von Kakkmaddafakka – Spread the Kakk!

Das Konzert Highlight: John Allen in kleiner Runde

John Allen live beim Konzert in der Keyso Musikbar München.

John Allen live beim Konzert in der Keyso Musikbar München.

Mein absolutes Highlight war aber der Auftritt von John Allen am 13. April in der Kyeso Musikbar München. Der Hamburger Jung dürfte dem ein oder anderen von euch vielleicht durch seine Kollaborationen mit Frank Turner ein Begriff sein. Ich kannte vorher schon ein paar seiner Songs, aber seit diesem Auftritt bin ich riesengroßer Fan. Nicht nur, weil er uns schon freudestrahlend am Einlass begrüßt und selbst gestempelt hat, sondern weil er mit seiner Wahnsinnsstimme, tollen Songs und amüsanten Zwischenanekdoten mehr als nur begeistert hat. Hört euch einfach mal selbst Thou Shalt Be Saved, Night Falls Over Reno oder meinen Favoriten Late Night Summer Serenade an, und ihr wisst was ich meine. Ein Glück, dass Mr. Allen seine Verbeamtung als Lehrer an den Nagel gehängt hat, um ein Fulltime-Leben als Rockstar zu führen – dann dauert es hoffentlich nicht mehr allzu lange, bis es ihn mal wieder für ein Konzert in den Süden Deutschlands verschlägt.

Adventurous April Part 1: Aller Anfang ist süß

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Mit dem Adventurous April hat ein abenteuerlicher Monat begonnen, in dem ich bei jedem Einkauf etwas Neues ausprobieren werde. Zusammengefasst hat er mir bisher wenig Spannung, dafür aber viel Schokolade, was zum Spielen und ein paar Extrapfunde eingebracht. Aber first things first.

Abenteuermonat oder doch eher “Anso auf Abwegen”?

Völlig unerwartet stand der erste Abenteuereinkauf unter dem Motto “Süßigkeiten”. Schockierend, ich weiß. Wir hatten schließlich alle erwartet, dass ich eher mit den abstrusen Kohlsorten anfangen würde.

Genau genommen stellt Part 1 des Adventurous April damit erstmal eine enorme Rückentwicklung dar – vom unabhängigen und schönen Schmetterling, der ich heute bin, zur unbedarften und unwissenden Raupe von vor fünf Jahren (Bio-Metapher for the win). Damals war ich gerade von Zuhause ausgezogen und lernte in meiner kleinen aber feinen Wohnung in Regensburg auf die harte Tour, dass der Erwachsenenalltag doch ein wenig herausfordernder ist als gedacht. Und mit “Erwachsenenalltag” meine ich den Lebensmitteleinkauf. Und mit “harter Tour” meine ich, dass es damals aus lauter Planungsunvermögen sonntags eben meist Nudeln mit Ketchup gab. Gut, ehrlicherweise muss ich dazusagen, dass es mangels Kocherfahrung auch an anderen Tagen oft Nudeln mit Ketchup gab. Aber das ist eine andere Geschichte.

Nun hatte ich die letzten Jahre langsam aber sicher doch gelernt, wie man effizient und erwachsen einkauft. So reichen meine Lebensmittelvorräte heutzutage meist länger als vom Frühstück bis zum Mittagessen und an der Kasse nehme ich auch nur noch jedes zweite Mal ein Überraschungsei mit. Doch dann kam er – der Adventurous April – und dafür, dass es sich dabei eigentlich um einen guten Monatsvorsatz handelt, wurden im Rahmen dessen erstmal erstaunlich viele gute Vorsätze über Bord geworfen.

Erster Einkauf: Vom Zuckertraum zum Reiswaffel-Alptraum

Einkauf eines Kleinkindes oder mein Start in den Adventurous April?

Einkauf eines Kleinkindes oder mein Start in den Adventurous April?


Die Devise lautete also: So viele abgefahrene Süßigkeiten kaufen, wie nur möglich. Oder anders gesagt: #LivingTheDream. Wie ein Kind im Süßwarenladen streifte ich also durch das Aldi-Süßigkeitenregal und musste mich sogleich einer traurigen Wahrheit stellen – alles, was ansatzweise genießbar aussah, hatte ich schon mindestens einmal gegessen. Mir schwante Böses, denn dies bedeutete, dass ich im Rahmen meines Abenteuermonats auf äußerst fragwürdige Süßigkeiten zurückgreifen musste. Darunter Vitalgebäck (Gesunde Snacks? Wo kommen wir denn da hin? Darauf haben Äpfel doch schon das Monopol!), Reiswaffeln mit Joghurtüberzug (Daran ist einfach nur alles falsch), Lachgummis Frucht & Joghurt (Wie alles von Lachgummi eigentlich ziemlich lecker), ein Multi”vitamin” “Kinder”drink (Schmeckt wie eine flüssige Version der Joghurt-Lachgummis und ist damit eine willkommene Alternative, falls sich nach dem Süßigkeitenmonat meine Zähne verabschieden) und ein giftig aussehender Energydrink, der ehrlicherweise bis heute nicht angerührt wurde und vermutlich irgendwann einmal mangels Alternativen sein trauriges Dasein als Alkohol-Mixgetränk beenden wird. Positive Überraschung des ersten Einkaufs und damit freudiger Höhepunkt meines Testberichts: Die Haribo DJ-Brause. Was auf den ersten Blick aussieht wie die Süßigkeiten-Version eines schlechten 90er-Hits, ist auf den zweiten Blick dann doch ziemlich genial – wie die meisten 90er-Hits eben auch. 😉

Die erste große Enttäuschung des Adventurous April

Was macht der Junge in meinem Mädchen-Ei?

Was macht der Junge in meinem Mädchen-Ei?

Was außerdem mit in meinem Einkaufswagen gelandet ist und worauf ich mich ganz besonders gefreut hatte, war ein Mädchen-Ei. Da ich selbst zu einer Zeit aufgewachsen bin, in der Überraschungseier noch keiner strikten Geschlechtertrennung unterlagen und in der man bzw. frau bzw. mädchen daher gezwungenermaßen mit geschlechtsneutralen Pinguinfiguren vorliebnehmen musste, war ich ganz besonders gespannt, welch geschlechterspezifischer Mädchentraum sich wohl in meinem Mädchen-Ei verbergen mochte. Ihr könnt euch meine Verwunderung vorstellen, als mir einerseits in zwei Einzelteilen eine handwerkliche – und damit für Mädchen ja wohl vollkommen ungeeignete – Herausforderung entgegenfiel und mir andererseits auf der Gebrauchsanweisung ein Junge breit entgegengrinste. In meiner Geschlechterrolle völligst erschüttert, beendete ich damit den ersten Teil meines Abenteuermonats. Bleibt zu hoffen, dass die nächsten Einkäufe zumindest ein bisschen gesünder ausfallen.